Dakien, die ehemalige römische Provinz
Die ehemalige Provinz Dakien entspricht nun den Gebieten des heutigen Rumänien und Moldawien. Rumänien ist bekannt für seine wunderschönen Burgen und Schlösser. Hierzu zählt das Schloss Bran, welches im gleichnamigen Ort besichtigt werden kann. Dieses Schloss diente wohl als Vorlage für sämtliche Dracula-Geschichten. In Kronstadt stößt man auf die Schwarze Kirche, welche das größte gotische Bauwerk in Südosteuropa ist. Die Kirche, deren Mauern durch einen Brand geschwärzt wurden, erhielt dadurch ihren Namen. Besonders sehenswert sind die vielen kleinen Städte, welche sich ihren mittelalterlichen Kern bis heute bewahren konnten, zum Beispiel die Stadt Sigisoara.
Dakien, im Lateinischen auch Dacia genannt, war eine römische Provinz von 106 bis 271 nach Christus. Seinen Namen erhielt die Provinz von dem dort lebenden Volk, den Dakern. Die vorrherschende Sprache in Drakien war Latein. Bis zum Jahre 101 hatte keiner der damals herrschenden römischen Kaiser die Möglichkeit die Daker zu besiegen. Sie waren, durch Ihren Zusammenhalt und den Bündnissen mit anderen Stämmen, ein sehr starkes Volk, dem die Römer kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Erst im Jahr 106 wurde die Provinz durch den römischen Kaiser Marcus Ulpius Traianus, besser bekannt alls Trajan, und seinem Heer erobert. Äußerst wichtig für die römischen Kaiser schienen lange Zeit die bedeutenden Bodenschätze Drakiens und die gute Lage der Provinz zu sein. Große Mengen an Silber, Gold, Kupfer, Eisen, Salz und Marmor wurden abgebaut.
Unterschiedliche Völker, wie zum Beispiel die Goten, Hunnen und Slawen besiedelten dieses Gebiet bis zum 11. Jahrhundert. Die Ungarn besiedelten ab circa 895 das ehemalige Dakien, welches nun Siebenbürgen genannt wurde. Im 16 Jahrhundert gelang Dakien unter türkische Herrschaft, blieb aber trotzdem weiterhin ein christliches Gebiet. In dieser Zeit wurden viele der bekannten Kirchenburgen erbaut, die heute noch besichtigt werden können. Sie dienten damals als Schutz vor dem Osmanischen Volk. Nach der zweiten Belagerung Wiens durch die Türken und auf Grund des Friedensvertrages von Karlowitz im Jahr 1699, in welchem Friede zwischen Österreich, Polen, Russland und den Türken geschlossen wurde, gelang Siebenbürgen unter die Herrschaft der Habsburger. Während der Zeit der Habsburger stieg die Zahl der in Siebenbürgen lebenden Rumänen, bis diese die Mehrheit übernahmen. Jedoch besaß dieses Volk keine politischen Rechte. Auf Grund der Niederlage Österreichs im Ersten Weltkrieg gelang Siebenbürgen nun endgültig zu Rumänien.
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