Jetzt wird es ernst: Sonntag, 14.05.2000
Wir fahren in Richtung Grenzübergang Vámospércs und kommen kurz hinter Debrecen in eine Polizeikontrolle. Der freundliche Ungar schaut sich die Papiere an, aha - Tourist, Romania, alles klar, gute Weiterfahrt. Dann die Grenze - eine kleine Station im Wald, Zöllnerhäuschen, Schlagbaum. Reisepässe raus und schon das erste Problem. Dieser Grenzübergang nix für Touristen. Aber letztens (vor 2-3 Jahren) ging es doch noch rüber? Naja, dann eben zurück und zum nächsten Übergang. Unsere Lastminute Reisen von begannen sonst eigentlich immer reibungsloser... Nach ca. 80 km die nigelnageleue Station von Csenger, die man auch umsonst mit einer Flüge und Unterkünfte Reise überqueren kann. Wir müssen warten,warten, warten, dann zum Kassenhäuschen Visagebühr löhnen (wurde danach abgeschafft). Wir sind fast durch, nur noch zum Zoll und der entdeckt plötzlich einen großen schwarzen Hund im Kofferraum. Das ist unser Toby, der war schon oft in Rumänien und hat zwei Impfausweise mit jeder Menge Stempeln. Aber das scheint nicht zu genügen. Der Zöllner erzählt etwas vom Hundedoktor der nicht da ist. Also warten wir bis er kommt. Aber er kommt nicht und irgendwann verliert er die Geduld und läßt uns mit Worten wie "dann ist das Problem von Hundedoktor" weiterziehen.
Wir verlassen das Gelände des Grenzüberganges und schon springen uns zwei ca 10-jährige Jungs auf die Motorhaube. Mit nach oben gekehrten bzw. an die Scheiben gepreßten Handflächen versuchen sie etwas zu erbetteln. Dem Fahrer, der ich bin, fährt erst mal der Schreck in die Glieder. Aber Dagmar sagt: langsam weiterfahren, wir geben nichts. Weiter Richtung Satu Mare. Kurz davor geht es los. Wer bisher glaubte Schlaglöcher zu kennen war noch nicht in Rumänien. Aus der Vorderachse unseres III-er Golfes knallt es bei jedem Schlagloch, dass ich schon den ganzen Urlaub in Frage stelle. Also Anhalten ,Gucken, Wackeln, nichts Verdächtiges. Weiterfahren - Tack-Tack-Tack. Wir müssen zu einer Werkstatt! Ohne ein Wort Rumänisch fragen wir uns durch indem wir mit "Problem Teleskop" den Fehler beschreiben. So schickt man uns zunächst in ein Autoteilegeschäft, was aber nicht Das ist was wir wollten. Wir finden dann am Zentralmarkt eine recht abenteuerlich aussehende Hinterhofwerkstatt mit einer funktionierenden Hebebühne. Rein-Rauf- ??? - ein-zwei Schrauben könnten etwas fester sein - schon erledigt -runter-raus! Zur Sicherheit zeigen wir auf das Auto, dann Richtung Süden und sagen Constanta - der Meister nickt, kein Problem. Ein paar Lei und tschüs. Tja, in einem anderen Hotel hätten wir wohl nicht so viel erlebt, wie hier :) Über Baia Mare geht es in die Berge nach Firiza. Am Ufer des Sees liegt eine Ausflugsgaststätte mit Wiese und dem gleichen Granit wie wir für unser Badezimmer bestellt hatten. Wir erkundigen uns ob man zelten kann indem wir fragen: "Camping?" (Das Fragezeichen ist deutlich mitzusprechen).
Ja Camping ist möglich. Da der Boden aber noch Kalt ist, entschließen wir uns dazu, auch unser Matratzen mit zu nutzen. Wir bauen das Zelt auf, legen die Matratzen in die Zelte und essen zu Abend. Aha, das Bier hier heißt Bergenbier oder Hopfenkönig. Zu empfehlen ist auch das Schwarzbier "Ciuc". Wir gehen noch ein Stück durch das Dorf am Firiza-See entlang und legte uns danach auf die Matratzen im Zelt. Endlich etwas Ruhe und Natur. Erst im Nachhinein wurde mir bewußt, dass ganz in der Nähe im Februar 2000 der Damm einer Goldfabrikskläranlage gebrochen war und zyanidhaltige Giftschlämme in die Theiß gelangt sind.
Beobachtungsliste vom Abend des 14.05.2000: Gebirgsstelze, Bachstelze, Amsel, Singdrossel, Zilpzalp, Buchfink.
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